Verschiedene Analyseformen zur Dokumentation der Abstinenz

Eine Abstinenz (Alkohol und Drogen) kann durch verschiedene laborchemische Verfahren nachgewiesen werden: Haaranalysen oder Urinkontrollen. Bei einer Alkohol MPU können als unterstützende Befunde auch Leberwerte vorgelegt werden. Welche Analyseformen für Sie bei einer MPU in Frage kommen, sollen die nachstehenden Abschnitte klären.

Leberwerte bei einer Alkohol MPU

Leberwerte haben im Regelfall nur einen unterstützenden Charakter und können als zusätzliche Befunde zur Dokumentation der Abstinenz dem MPU-Gutachter vorgelegt werden. Sie haben aus medizinischer Sicht nicht den hohen Stellenwert wie eine Haaranalyse oder Urinscreening. Diese Tests sind einfach um ein Vielfaches sensitiver als die Überprüfung von Leberwerten. Dies liegt daran, dass Leberwerte von vielen Faktoren beeinflusst werden können. Viele MPU-Klienten lassen bei einer Blutuntersuchung nur vier Leberwerte erfassen: GGT, GOT, GPT und MCV. Diese  Werte können aber durch viele Faktoren negativ beeinflusst werden. So kann es vorkommen, dass die Leberwerte erhöht sind, obwohl Sie schon seit langer Zeit gar keinen Alkohol mehr trinken. Mögliche Ursachen hierfür können die Einnahme bestimmter Medikamente, Vorerkrankungen, Vitaminmangel oder Temperaturschwankungen beim Transport der Proben zustande kommen. Aus diesem Grund ist es ratsam gleich noch den so genannten CDT-Wert miterheben zu lassen. Der CDT-Wert ist ein Alkoholmarker, der sich nur beim Konsum von Alkohol verändert. Er hat somit eine höhere Aussagekraft als die anderen vier Leberwerte. Achten Sie bei einer Blutuntersuchung deshalb genau darauf auch den CDT-Wert vom Labor bestimmen zu lassen. Auch wenn die Auswertung des CDT-Wertes mit höheren Kosten verbunden ist, sollten Sie diesen auf jeden Fall miterheben lassen. Durch die Einführung neuer Beurteilungskriterien in der Fahreignungsdiagnostik ist diesem Leberwert nämlich ein besonderer Stellenwert zugekommen. In besonderen Ausnahmefällen kann Ihre Alkohol-Abstinenz auch durch eine engmaschige und langfristige Überprüfung von Leberwerten (GGT, GOT, GPT, MCV und CDT) dokumentiert werden. Lassen Sie sich in diesem Fall von Dr. Grieser beraten, ob Abstinenznachweise durch Leberwerte für Sie infrage kommen.  Denken Sie auch daran, dass bei einem kontrollierten Trinken, mindestens zwei Leberwerte (am Besten mit Erhebung des CDT-Wertes) vorgelegt werden müssen, um aus medizinischer Sicht eine positive Prognose zu bekommen! Diese zwei Leberwerte müssen aus zwei unterschiedlichen Monaten stammen, wobei der letzte Werte optimalerweise nicht im selben Monat wie Ihre MPU liegt.

Haaranalyse bei Alkohol (ETG) und Drogen

Die Haaranalyse bietet den Vorteil, dass Ihre Abstinenz auch rückwirkend dokumentiert werden kann. Dies macht insbesondere dann Sinn, wenn Sie bereits über einen längeren Zeitraum auf Alkohol oder Drogen verzichten. Hierzu wird ein Haarstrang vom Kopfhaar entnommen und auf ETG oder Drogen (Heroin, Kokain, THC, Amphetamine etc.) analysiert. Die Auswertung der Haarprobe erfolgt dabei immer in einem Labor, welches für forensische Zwecke akkreditiert ist und so genannte CTU-Kriterien erfüllt. Im Regelfall dauert die laborchemische Auswertung ca. 10 Werktage. In unserer Praxis können Sie die Haare (ETG + Drogen) auch per Express-Verfahren auswerten lassen, so dass die Befunde bereits nach wenigen Tagen vorliegen. Bitte beachten Sie, dass auch Haaranalysen nicht fehlerfrei sind und falsche Testergebnisse bei Alkohol und Drogen liefern können. Die Rede ist hierbei von Falschen Positiven, d.h. der Test liefert ein positives Ergebnis, obwohl Sie keinen Alkohol oder Drogen mehr in einem länger zurückliegenden Zeitraum mehr konsumiert haben. Viele Klienten werden dann von den Begutachtungsstellen stigmatisiert und vorgeworfen, dass Sie heimlich Alkohol oder Drogen konsumiert haben. Dies ist für viele Klienten belastend, da sie wirklich keinen Alkohol oder Drogen genommen haben. Hier bietet sich die Reanalyse der Daten durch ein zweites unabhängiges Testverfahren an. Dabei wird die Haarprobe noch einmal durch ein anderes laborchemisches Verfahren auf ETG und Drogen untersucht. Kommt dieses Testverfahren zu einem negativen Ergebnis, ist der Befund insgesamt als negativ zu bewerten, d.h. es konnte kein Alkohol- oder Drogenkonsum (Heroin, Kokain, Amphetamin, THC etc.) nachgewiesen werden. Viele Begutachtungsstellen verschweigen dem Klienten die Möglichkeit einer Reanalyse der Daten durch ein zweites unabhängiges Testverfahren. Die Erfahrung hat Dr. Grieser gezeigt, dass sich viele positive Testbefunde (nicht alle!) als Falsche Negative entpuppt haben, d.h. ein Reanalyse kam zu einem negativen Befund. Wir führen auf Ihren Wunsch bei einem positiven Testergebnis immer eine Reanalayse Ihre Haaranalyse durch. Lassen Sie sich hier von Dr. Grieser über das weitere Vorgehen bei einem positiven Testergebnis bei einer Haaranalyse (ETG + Drogen) ausführlich informieren!

Urinkontrollen bei Alkohol (ETG) und Drogen

Bei Urinscreenings werden in einem festgesetzten Zeitraum mehrere Kontrollen vorgenommen. Dazu werden Sie einen Tag vor der Urinkontrolle angerufen und müssen am nächsten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit unter Sicht eine Urinprobe abgeben. Die Anzahl der Urinscreenings hängt von dem im Vorfeld vereinbarten Kontrollzeitraum ab:

  • 12 Monate dokumentierte Abstinenz = 6 Urinscreenings
  • 9 Monate dokumentierte Abstinenz = 5 Urinscreenings
  • 6 Monate dokumentierte Abstinenz = 4 Urinscreenings

Die Einbestellung der Klienten zu den Urinscreenings erfolgt zufällig, d.h. Sie wissen nicht, an welchem Tag ein Anruf erfolgt mit der Aufforderung am nächsten Tag zu einem Screening zu erscheinen. Die Anzahl der Urinscreenings und der Abstinenzzeitraum hängt vom Schweregrad Ihres Falles ab. Lassen Sie sich hier am Besten in einem persönlichen Gespräch von Dr. Grieser beraten. Während viele Beratungsstellen immer zu einer Abstinenz raten, hat Dr. Grieser viele Klienten auch ohne Abstinenznachweise mit Hilfe des Kontrollierten Trinkens zu einer positiven MPU verholfen. Oftmals konnte er dabei auch den Zeitraum der dokumentierten Abstinenz signifikant verkürzen. Während viele TÜV-Beratungsstellen den Klienten zu 12 Monaten Abstinenz rieten, war es bei Dr. Grieser ohne Probleme möglich die MPU bereits nach 6 oder 9 Monaten dokumentierte Abstinenz zu meistern.