Durch regelmäßige Kontrollen der Leberwerte Abstinenz nachweisen

Wurde Ihnen der Führerschein wegen Alkohol am Steuer entzogen und Sie stehen nun vor der Aufgabe, sich einer medizinisch psychologischen Untersuchung zu stellen und Ihre Abstinenz nachzuweisen? Anhand der Leberwerte lassen sich erhöhter, regelmäßiger und missbräuchlicher Alkoholkonsum sicher und aussagekräftig nachweisen. Um eine Anerkennung der Leberwerte-Tests zu erwirken, dürfen Sie unter keinen Erkrankungen im Bereich der Leber leiden. Den Nachweis über den Alkoholverzicht erbringen Sie am besten, wenn Sie sich einem freiwilligen 6 Monate laufenden Kontrollprogramm unterziehen. Ist Ihr Führerschein weg, weil Sie bei einem Alkoholvergehen mehr als 2,0 Promille Alkohol im Blut hatten? Dann weiten Sie das Urinkontrollprogramm auf 12 Monate aus und verzichten in diesem Zeitraum vollständig auf alkoholische Getränke. Alternativ können Sie den „kontrollierten Alkoholgenuss“ anhand Ihrer GGT + CDT Leberwerte belegen und damit eine Basis für die Führerscheinrückgabe nach der MPU schaffen.

Wann ist von Alkoholmissbrauch die Rede?

Nicht jede Alkoholfahrt mit anschließendem Führerscheinentzug muss den missbräuchlichen Umgang mit Alkohol bescheinigen. Dennoch geht der Gutachter bei Alkoholfahrten vom Missbrauch aus und besteht auf einen Nachweis, dass Sie nicht alkoholabhängig sind. Die Vorlage der Leberwerte erfordert eine Abstinenz und regelmäßige Kontrollen im Zeitraum von 6 bis 12 Monaten oder nach den Parametern GGT + CDT in Intervallen von jeweils 4 bis 6 Wochen. Um für die medizinisch psychologische Untersuchung relevante und akzeptable Leberwerte nachzuweisen, sollte keiner der folgenden Punkte auf Sie zutreffen.

Vom missbräuchlichen Umgang mit Alkohol spricht man, wenn:

  • durch wiederholten Alkoholkonsum wichtige Verpflichtungen im Beruf oder Privatleben vernachlässigt werden oder bei der Erledigung täglicher Aufgaben versagt wird
  • sich in Situationen mit körperlichen Gefahren wiederholt auf den Alkoholgebrauch berufen wird
  • wiederkehrende Konflikte mit dem Gesetz im Zusammenhang mit Alkohol stehen
  • der Alkoholkonsum fortgesetzt wird, obwohl er nachweislich zu sozialen und gesellschaftlichen Problemen führt, die durch den Konsum verstärkt oder verursacht werden

Trifft einer der oben aufgeführten Punkte auf Sie zu, ist eine Anerkennung der Leberwerte ausgeschlossen und Sie sollten vor der MPU gegen das Alkoholproblem vorgehen und abstinent werden. Können Sie sich von diesen und ähnlichen Ausführungen frei sprechen, ist eine Vorlage der Leberwerte möglich und kann Ihnen schneller zur Rückerlangung der Fahrerlaubnis verhelfen. Dazu müssen Sie einen 6 bis 12 Monate andauernden Urintest in unregelmäßigen Abständen nachweisen oder sich für die Ermittlung der Leberwerte in einem Intervall von 4 bis 6 Wochen entscheiden.

Wann werden Leberwerte bei der MPU anerkannt?

Die Leberwerte geben Auskunft darüber, ob eine Alkoholgefährdung vorliegt oder ob Sie bereits vom „normalen und kontrollierten Trinken“ in eine Alkoholsucht abrutschen oder bereits abgerutscht sind. Um sich über die Anerkennung der Leberwerte in Kenntnis zu setzen und zu erfahren, ob diese Ihnen bei der medizinisch psychologischen Untersuchung helfen, ist die MPU Beratung im Vorfeld hilfreich und zielführend. Wurde in Ihrem Fall eine Alkoholgefährdung festgestellt, stoßen die Leberwerte beim MPU Gutachter auf Akzeptanz und können vorgelegt werden. In der Selbstdiagnostik fällt es oftmals schwer, eine beginnende Alkoholgefährdung zu erkennen und eine Grenze zum „normalen“ Trinken zu ziehen. Mithilfe eines Seminars und einer Beratung zur MPU können Sie Sicherheit erlangen und in der Vorbereitung auf die medizinisch psychologische Untersuchung den richtigen Weg einschlagen.

Je höher Ihr Promillewert zum Zeitpunkt der Auffälligkeit im Straßenverkehr war, umso länger sollten Sie den Zeitraum der freiwilligen Kontrolle ansetzen und Ihre Abstinenz unter Beweis stellen. Wir möchten Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass nur eine MPU Beratung wirklichen Aufschluss zur Alkoholgefährdung gibt und Ihnen bei der Wiedererlangung des Führerscheins hilfreich ist. Die hier aufgeführten Tipps sind ein rechtlich nicht verbindlicher Hinweis, die Sie als Leitfaden betrachten und für Ihre Selbsteinschätzung nutzen können. Ein MPU Seminar widmet sich Ihrer persönlichen Situation und dient als Grundlage der Erfolgsaussicht bei der medizinisch psychologischen Untersuchung.